In der stratum lounge treffen Menschen auf Themen, Worte auf Emotionen, Autor(inn)en auf Leser(innen). Hier bildet sich der aktuelle Nachhaltigkeits-Diskurs ab und Transformationswissen wird lebendig. Diskutieren Sie mit, um die Welt zu verstehen. Bilden Sie sich eine Meinung oder lassen Sie sich verunsichern. Helfen Sie mit, die Dinge auf den Punkt zu bringen.
Im Podcast bringen wir die Themen noch einmal auf den Punkt.
Ein latent schlechtes Gewissen plagt viele von uns. In irgendeiner Ecke des Bewusstseins wissen wir: „Die ganze Menschheit überstrapaziert das globale CO2-Budget.“ Die Autoren von „Stolpersteine im Klimadialog“, ein Naturwissenschaftler, ein Theologe und ein Industrieberater, sind sich darin einig, dass daraus eine „neue erdgeschichtliche Aufgabe des Menschen“ resultiert. Aber sind sie sich auch darin einig, wie man diese Aufgabe bewältigen könnte?
Der Wirtschaftsmann merkt an, dass Atomkraftwerke einen Beitrag leisten könnten: „Zur Sicherstellung der Grundlast bei Dunkelheit und Windflauten hätten die vier verbliebenen Atomkraftwerke am Industriestandort Deutschland sicher eine wichtige Funktion erfüllen können. Deutschland ist das einzige Industrieland der Welt, das sich von der Atomkraft komplett abgewandt hat.“ Der Theologe hat Verständnis dafür, dass die Abschaltung der Kernkraftwerke zum Credo der grünen Partei gehört, der man deshalb keine Zustimmung zur Laufzeitverlängerung hätte zumuten können. Der Naturwissenschaftler, ein Experte für Pflanzenphysiologie, lenkt ab, indem er darauf hinweist, dass „es auch noch die Möglichkeit gibt, die natürlichen CO2-Senken viel besser zu nutzen und massiv auszubauen. Sie wirken sofort, sind preiswert und nachhaltig“.
Im Großen und Ganzen versuchen die drei Autoren, Christian Wilhelm, Markus Vogt und Norbert Weißmann, jedoch auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Sie sind sich darin einig, dass CO2-Kompensationen, wie sie z.B. von Fluggesellschaften angeboten werden, eine Art moderner Ablasshandel sind: „30 Euro pro Tonne CO2 ist Greenwashing und Selbstbetrug.“
Der Wirtschaftsmann und der Theologe zeigen auch die gleiche Begeisterung für Immanuel Kants Imperativ: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Übersetzt auf unser Klimaproblem bedeutet dies: „Wenn mein Verhalten (die Maxime meiner Handlungen) zu einem CO2-Ausstoß von 10 Tonnen führt, aber nur 2 Tonnen verträglich sind mit einem dauerhaften Fortbestand der Zivilisation, wie wir sie kennen, dann wäre doch schon Kants Aussage ausreichend für eine grundlegende Einstellungsänderung. Schließlich kann ich ja nicht wollen, dass die Maxime des Durchschnittsdeutschen, also 10 Tonnen Ausstoß, zur Richtschnur auf diesem Planeten wird.“ Leider scheinen wir alle unseren Kant nicht so verinnerlicht zu haben, wie es nötig wäre.
Dennoch seien wir in ein neues Erdzeitalter eingetreten, das Anthropozän, „in dem der Mensch durch sein Können und seine schiere Anzahl das weitere Schicksal der Erde bestimmt“. Der Theologe runzelt zwar die Stirn bei der Vorstellung, der Mensch schwinge sich im Anthropozän auf, „Ingenieur einer neuen Welt zu sein“. Aber irgendwer müsse ja die Hebel umlegen. Die Autoren stellen fest: „Es ist noch nicht zu spät. Es gibt klare Hebel zur Rettung des Klimas.“
Vor diesem Hintergrund formulieren sie 12 Punkte, die man als die 12 Gebote für das richtige Handeln in einer voller werdenden Welt lesen könnte.
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